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7. Mai 2025Einer aktuellen Analyse von Solarpower Europe zufolge wurden 2024 in Europa 21,9 Gigawattstunden an neuen Batteriespeichersystemen installiert, nur 15 Prozent mehr als 2023. Damit haben sich die Vorhersagen über ein langsameres Wachstum bewahrheitet. Aber die Details zeigen eine große Verschiebung bei den Installationsstandorten.
von pv magazine Energy Storage
Wie aus dem Bericht „European Market Outlook for Battery Storage 2025-2029“ hervorgeht, erreichten neue europäische Batteriespeichersysteme (BESS) im Jahr 2024 mit 21,9 Gigawattstunden Kapazität das elfte Jahr in Folge einen Rekord – obwohl sich das Wachstum im Vergleich zum Vorjahr auf 15 Prozent reduziert hat. Die neuen Installationen bringen die gesamte Batterieflotte in Europa auf 61,1 Gigawattstunden, was eine deutliche Verlangsamung nach drei aufeinanderfolgenden Jahren mit einer Verdopplung der jährlichen Kapazitätserweiterungen bedeutet.

Grafik: European Market Outlook for Battery Storage 2025-2029
Der Bericht bezieht die 27 Länder der Europäischen Union (EU-27) sowie das Vereinigte Königreich und die Schweiz mit ein. Demnach wurden innerhalb der EU-27 im Jahr 2024 18,5 Gigawattstunden Batteriespeichersysteme zugebaut, was 85 Prozent der gesamten europäischen Installationen entspricht.
Für 2025 prognostiziert der Bericht einen Zubau von insgesamt 29,7 Gigawattstunden und damit ein beschleunigtes jährliches Wachstum von 36 Prozent. Bis 2029 soll die gesamte europäische Kapazität etwa 400 Gigawattstunden erreichen, wovon 334 Gigawattstunden auf die EU-27-Länder entfdallen sollen. Laut der Studie „Mission Solar 2040“ von Solarpower Europe liegt diese Entwicklung jedoch weit unter den 780 Gigawattstunden, die bis 2030 benötigt werden, um den Übergang zu erneuerbaren Energien vollständig zu unterstützen. „Während Europa bereits in das Solarzeitalter eingetreten ist, beginnt das Zeitalter der Batteriespeicher gerade erst“, sagte Walburga Hemetsberger, CEO von Solarpower Europe, die den Bericht erstellt hat. „Jetzt ist es an der Zeit, dass die europäischen Entscheidungsträger Batterien in den Mittelpunkt eines flexiblen, elektrifizierten Energiesystems stellen.“
Weniger Wachstum bei Privathaushalten, Netzausbau gewinnt an Bedeutung
Der Bericht stellt fest, dass der „erstaunliche Anstieg zwischen 2021 und 2023 vor allem vom Haushaltssegment als direkte Reaktion auf die Energiepreiskrise getrieben wurde“. Trotz des erwarteten Rückgangs im Jahr 2024 wurden auf dem Haushaltsmarkt immer noch fast elf Gigawattstunden installiert, was ihn zum führenden Batteriespeichersegment in Bezug auf das jährliche Volumen machte. Ende 2024 stellten Solar- und Speicheranlagen für Privathaushalte immer noch 57 Prozent der gesamten kumulierten Batteriespeicher-Kapazität in Europa dar. Das Segment der Privathaushalte, das in der Vergangenheit das Marktwachstum angetrieben hat, wird voraussichtlich auf 33 Prozent Anteil an der neuen Kapazität zurückgehen, da die Förderprogramme im Zusammenhang mit der Energiekrise auslaufen.
Während der Anteil der privaten Haushalte sinkt, werden große Batterieprojekte für Versorgungsunternehmen im Jahr 2025 zum ersten Mal die Neuinstallationen dominieren. Im Jahr 2024 verzeichnete der Netzbereich ein starkes Wachstum mit einem sprunghaften Anstieg der Installationen um 79 Prozent auf 8,8 Gigawattstunden.
Länderspezifische Daten
Deutschland behauptete seine führende Rolle mit 6,2 Gigawattstunden installierter Leistung, ähnlich wie 2023. Bei den Installationen in Privathaushalten war ein Rückgang von 12 Prozent zu verzeichnen, jedoch ein Wachstum im gewerblichen und industriellen Bereich (+26 Prozent) und ein deutlicher Anstieg der Installationen im Versorgungsmaßstab (+140 Prozent auf fast 800 Megawattstunden). Daneben gab es einen bemerkenswerten Trend zu kleinen beziehunsgweise Mikrospeichersystemen mit weniger als fünf Kilowattstunden, insbesondere bei kleinen Batteriesystemen in Verbindung mit Plug-in-Solaranlagen, bei denen die Anzahl der installierten Systeme um 44 Prozent zunahm.

Grafik: European Market Outlook for Battery Storage 2025-2029
Italien liegt mit 6 Gigawattstunden an zweiter Stelle und verzeichnete einen bemerkenswerten Zuwachs von insgesamt 58 Prozent, der auf einen erstaunlichen Anstieg um das 15-fache im Segment der Großanlagen (3,4 Gigawattstunden) zurückzuführen ist – und das trotz erheblicher Rückgänge bei den Anlagen für Privathaushalte (-19 Prozent) sowie für gewerbliche und industrielle Kunden (-70 Prozent).
Das Vereinigte Königreich rutschte mit 2,9 Gigawattstunden auf den dritten Platz ab, was einem Rückgang von 22 Prozent entspricht. Dieser ist auf einen Einbruch um 31 Prozent bei den Großanlagen (2 Gigawattstunden) zurückzuführen, der in erster Linie durch Projektverzögerungen und Rückstände bei den Netzanschlüssen verursacht wurde. Das Hinter-dem-Zähler-Segment verzeichnete jedoch ein deutliches Wachstum (+840 Megawattstunden), wobei die Haushalte aufgrund einer unterstützenden Politik und hoher Endkundenpreise um 13 Prozent zulegten.
Der spanische Markt installierte 2024 weniger als 250 Megawattstunden, was Platz 14 in Europa und einen Rückgang von 41 Prozent gegenüber 2023 bedeutet. Es wird jedoch prognostiziert, dass Spanien im Jahr 2025 mit 1,3 Gigawattstunden an erwarteten Installationen zu den fünf größten europäischen Märkten gehören wird, da Projekte im Versorgungsbereich wieder aufleben.
Plan für weiteres Wachstum der Speicher
„Der Erfolg der Solarenergie in Europa hat den Grundstein gelegt – jetzt kommt der Batteriespeicherung eine Schlüsselrolle zu“, sagte Markus Elsaesser, CEO von Solar Promotion. „Wenn wir bei der Speicherung den gleichen Fokus und Ehrgeiz an den Tag legen wie einst bei der Solarenergie, kann Europa schneller als viele denken ein stabiles, auf erneuerbaren Energien basierendes Energiesystem aufbauen.“ Solarpower Europe setzt sich für einen EU-Aktionsplan für Energiespeicher ein, um die Märkte zu harmonisieren, die Netzanschlüsse zu reformieren, den Marktzugang für BESS zu gewährleisten, wettbewerbsfähige Ausgleichsmärkte zu schaffen und die Standards für die intelligente Verbrauchsmessung zu verbessern.
